Home > Humorkritik > Geoffrey Perkins R.I.P.

Geoffrey Perkins R.I.P.

Wer auch nur eine kleine Sammlung britischer Sitcom-DVDs sein eigen nennt, wird höchstwahrscheinlich gleich auf mehreren den Namen Geoffrey Perkins finden, ohne daß ihm das je auffallen müßte. Perkins war einer der erfolgreichsten Comedy-Produzenten im Vereinigten Königreich: Für „Hat Trick“ produzierte er „Spitting Image“, „Have I Got News For You“ und „Father Ted“, wurde 1995 Head of Comedy der BBC, von der er sich vertraglich zusichern ließ, weiterhin produzieren zu dürfen. Nichtdestoweniger verzweifelte er bald an ausufernder Bürokratie, zu knappen Budgets sowie der tiefsitzenden Geringschätzung des komischen Fachs innerhalb des Senders. Für den realisierte er hochdekorierte Serien wie die „Fast Show“ und „The Royle Family“ und sorgte mit der Neuauflage von „Only Fools And Horses“ 2001 für eine kleine Sensation; nebenbei schrieb er auch selbst Drehbücher und übernahm untergeordnete Rollen vor der Kamera.

Außer für seine bemerkenswerten TV-Leistungen für das Land des Lachens (erwähnt seien an dieser Stelle mangels Platz nur noch „Hippies“ und „Coupling“) ist Perkins vor allem für eins zu danken: daß er, 25 Jahre jung, als Radioproduzent genügend Geduld mit Douglas Adams besaß, der für unfaßbar langsames Arbeiten und verpaßte Deadlines berüchtigt war. Perkins half Adams dabei, die Skripte für die Hörspielversion von „Per Anhalter durch die Galaxis“ fertigzustellen, die durch Perkins’ innovative Soundbasteleien eine der lustigsten und originellsten Radiocomedys aller Zeiten wurde, das Image des ausstrahlenden Senders veränderte und bis heute Standards setzt.

Geoffrey Perkins starb am 29. August viel zu früh mit 55 Jahren.

(zuerst erschienen in der Humorkritik in TITANIC 10/2008)

  1. Bisher keine Kommentare
  1. Bisher keine Trackbacks