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Comedy Landmarks (1): 23 Meteor Street

In Islington, einem ruhigen Wohnviertel nördlich der Londoner City, liegt „23 Meteor Street“. Von der U-Bahn-Station Tufnell Park ist man in knappen zehn Gehminuten dort, wo 1999 Tim Bisley und Daisy Steiner zur Untermiete bei Marsha Klein eingezogen sind und damit eine Sitcom in Gang gebracht haben, wie sie so clever gefilmt, so berstend voll von popkulturellen Anspielungen, so liebenswert seitdem nicht mehr oft gesehen ward: „Spaced“.

Die Gartentüre steht seit zehn Jahren offen.

Besucht man die Location der Außenaufnahmen heute, stellt man fest: diese Gegend hätten sich ein schlecht bezahlter Comicbuchladen-Verkäufer und eine gar nicht bezahlte Möchtegern-Journalistin schon vor zehn Jahren im Leben nicht leisten können. Sehr bürgerlich geht es da zu, obere Mittelschichts-Wagen parken vor gepflegten Häuschen, und die Nachbarn grinsen wissend, wenn ein End-Dreißigjähriger mit Stadtplan, Frau und Kamera durchs Viertel schleicht, um Fotos von einem bestimmten Haus zu machen.

Hübsche Wohngegend: Die Nachbarschaft

Das „Spaced“-Haus war die erste Britcom-Kulisse, die Kathrin und ich auf unserem England-Trip besucht haben, und sie war eine der markantesten: Genau so hat das Haus in der Serie ausgesehen, weder Edgar Wright (Regie) noch die letzten zehn Jahre haben da Wesentliches verändert. Sogar die Hausnummer haben sie einfach beibehalten — 23 ist ja auch eine im Sinne von „Spaced“ gute, weil popkulturell potentiell bedeutungsvolle Zahl (R.A. Wilson! Illuminaten!).

Der Beweis: Jepp, ich war selbst da.

Natürlich ist es verblüffend, wie sehr der Ausschnitt eine Rolle spielt, der in der Serie zu sehen ist (wo nur das Haus und die Brache rechts davon, nicht aber das direkt daran anschließende Nachbarhaus zur Linken vorkommen): daß gegenüber des Hauses ein modernes Zweckgebäude steht und das hübsche Ensemble der Straße architektonisch ein bißchen stört, hat mich zuerst überrascht. Dann habe ich mich aber schnell erinnert: Ist ja Fernsehen!

Anschlußfehler: Mikes Van war grün, nicht weiß.

Viel mehr kann man über Fan-Besuche an Originalschauplätzen gar nicht schreiben, stelle ich gerade fest. Darum hier noch zwei, drei Urlaubsfotos, um die Atmosphäre des Stadtteils einzufangen, und dann laß ich es auch schon wieder gut sein. So sieht es nahe der U-Bahn-Station aus:

Islington am Abend

Das ist die U-Bahn-Station Tufnell Park selbst (eröffnet 1907!)…

Typisch: die edwardianischen roten Fliesen

…und die habe ich nur fotografiert, weil sie ein wenig ungewöhnlich ist: Den Bahnsteig erreicht man ausschließlich per Aufzug oder über eine lange Wendeltreppe durch eine bunkerartige Metallröhrenkonstruktion. Nichts für Klaustrophobiker!

Rolltreppe? Fehlanzeige!

  1. René
    29. Juli 2010, 23:23 | #1

    Das Treppen-Foto ist ein sehr gutes Foto, Herr Nagel

  2. bollo
    10. August 2010, 11:46 | #2

    Ha! Gut zu wissen, dass man nicht der einzige Nerd ist, der trotz der knapp bemessenen Zeit eines langen Wochenendes in London den Weg nach Islington gemacht hat…

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