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Chris Morris‘ Dschihad-Satire auf dem Sundance Filmfestival?

4. Dezember 2009 2 Kommentare

Lange nichts gehört von Chris Morris: Dieses Jahr ist immerhin als Script Editor in „Stewart Lee’s Comedy Vehicle“ aufgetaucht — ansonsten war in den letzten Jahren kaum etwas von dem Mann zu sehen, dessen Pädophilie-Episode in „Brass Eye“ 2001 für einen der größten britischen Medienskandale aller Zeiten gesorgt hatte. Nun berichtet die BBC, Chris Morris‘ erster Spielfilm „Four Lions“ sei auf der Shortlist für Sundance, wo er möglicherweise für ein bißchen Furore sorgen wird, schließlich ist Morris‘ Satire auf englische Dschihadisten kontrovers genug, daß BBC und Channel 4 sie zu fördern schon mal abgelehnt haben — auch wenn das möglicherweise nicht so sehr viel bedeutet.

Mitgeschrieben an „Four Lions“ haben Sam Bain und Jesse Armstrong, die Autoren hinter „Peep Show“ und Mitarbeiter an „The Thick of It“, und angeblich hat Morris drei Jahre Recherche für diesen Film hinter sich, in denen er mit Terrorismusexperten, der Polizei, Geheimdienstlern, Imamen und hunderten (!) einfachen Moslems gesprochen haben soll. Morris beschreibt den Film als Farce, die den „Dad’s Army“-Aspekt des Dschihads beleuchten soll; „Dad’s Army“ war eine eher gemütliche 60er/70er-Jahre-Sitcom über eine Art Senioren-Armee, die im Zweiten Weltkrieg an der Heimatfront „gekämpft“ hat. Eine Mitarbeiterin von Warp, die Morris‘ Film produziert haben, vergleicht diesen mit „Spinal Tap“ und „Dr. Seltsam“:

As Spinal Tap understood heavy metal and Dr Strangelove the Cold War, Four Lions understands modern British jihadis.

„Spinal Tap“? „Dr Strangelove“? Dschihad-Satire? Das wil ich sehen!