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Piloten-Check 6+7: Videoblogs aus der Zukunft

Aus der Werkstatt von BabyCow, deren Produktionen häufig etwas gewagter sind als die anderer Fernsehschmieden, kommt „Brave Young Men“ (BBC3, 22.3.): Die Geschichte zweier paarundzwanzigjähriger Simpletons Owen und Jamie. Owen wird von einem mysteriösen Fremden und angeblichen Zeitreisenden eines Tages zum „Caretaker of the world“ ernannt, einfach weil er zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sei: Denn auch die größten Katastrophen begännen irgendwann einmal mit Kleinigkeiten — und Owen sei in der Lage, diese Kleinigkeiten zu ändern. Zwar sträubt sich Owens Kumpel Jamie zunächst gegen die ihm zugedachte Rolle als Sidekick, ist dann aber doch mit von der Partie, als es darum geht, die Ladung selbst angesetzten Biers eines Nachbarn sicherzustellen: ansonsten werde das Selbstgebraute als Biermarke von einer Großbrauerei übernommen und im Jahr 2013 eine katastrophale Kontamination auslösen! Behauptet jedenfalls der mysteriöse Fremde und weist Owen und Jamie an, ihm „zu Testzwecken“ mehrere Kästen zu bringen. Nun sieht dieser ominöse Zeitreisende allerdings einem durchschnittlichen Obdachlosen verdächtig ähnlich, und so ist bis zum Schluß nicht ganz klar, ob Owen und Jamie wirklich die Welt retten — oder nur die nützlichen Idioten für einen cleveren Stadtstreicher sind.

https://www.youtube.com/watch?v=NgU5dhWmeNQ&hl=de&fs=1

„Brave Young Men“ von Sam Leifer und Tom Basden (Jamie) kommt völlig ohne CGI- und sonstige SciFi-Effekte aus; leider auch weitgehend ohne Witze. Trotzdem hätte eine Staffel davon lustig werden können — zwei Loser als vermeintliche Weltretter wären eine durchaus belastbare Grundlage für eine Sitcom. Offenbar haben sich aber die BBC3-Verantwortlichen bereits gegen eine Aufnahme von „Brave Young Men“ ins Programm entschieden.

Etwas gar zu langweilig für solche Überlegungen dagegen ist „Mark’s Brilliant Blog“ von Mark Padley (24.3., BBC3), die Geschichte eines jungen Mannes, der mit seiner Videokamera seine Nachbarschaft filmt (und die Filme dann ins Internet stellt), Noten für das Auspacken der Wochenendeinkäufe aus dem Autokofferaum verteilt, eine Nachbarin in Schwierigkeiten bringt, die er für eine Prostituierte hält, und… puh, selbst beim Nacherzählen schlafen mir die Finger auf der Tastatur ein. Ende der Durchsage.