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Englischer Humor vs. amerikanischer Humor

Selten hat jemand so schlüssig und einleuchtend erklärt, worin der Unterschied zwischen amerikanischem und englischem Humor besteht, wie hier Stephen Fry:

Fry erklärt  auch sehr schön, was überhaupt das spezifisch englische am englischen Humor ist: die Perspektive von unten nach oben. Der Blick des Verlierers, der keine der Erwartungen erfüllen kann, die in ihn gesetzt werden.

Vielen Dank an Jonas Cords für den Hinweis auf das Video!

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  1. Torsten
    23. November 2012, 16:28 | #1

    Oh ja, sehr schön, humorvoll und nahezu schulbuchmäßig erklärt, vielen Dank! Theorien über den Unterschied zwischen britischem und deutschem Humor gibt es ja en Masse, aber bei den Unetrschieden zwischen britischem und amerikanischem Humor wird es schon schwieriger, schließlich haben beide gemeinsame Wurzeln (die erstem US-Amerikaner waren ja mehr oder weniger Briten) und haben sich in ihrer Geschichte auch wesentlich mehr gegenseitig beeinflusst.

  2. Larry Duff
    26. November 2012, 20:47 | #2

    Ja – Stephen Fry ist mal wieder in Bestform! Aber wäre demnach „The Big Bang Theory“ nicht eher britischer Humor? Überhaupt: warum wurde hier TBBT hier noch nie erwähnt? Wär doch mal was…

  3. 26. November 2012, 21:26 | #3

    Nach allem, was ich davon gesehen habe, ist das Mainstreamkrempel wie „Two And a Half Men“ auch, und schon deswegen nicht meins.

    Abgesehen davon ist die Serie sogar sehr amerikanisch, genau wie Fry es beschreibt, weil die Typen ja alle einen Gag nach dem anderen abfeuern und so, obwohl im sozialen Sinne innerhalb der Show womöglich Verlierer, rhetorisch und der Identifikation der Zuschauer nach immer allen anderen Figuren überlegen und insofern Siegertypen sind. Genau wie Charlie Sheen in TAaHM.

  4. Torsten
    27. November 2012, 13:04 | #4

    Stimmt, TBBT ist immer noch sehr amerikanisch. Das Brit-Äquivalent dazu ist ja mehr oder weniger The IT Crowd, und, oh Wunder, da werden die Hauptfiguren deutlich anders dargestellt, nämlich als Loser, die es nie wirklich zu was bringen. Passt so gesehen ja zu Frys Theorie. (btw. gibt es was neues in Sachen US-Adaption von The IT Crowd?)

    Trotzdem finde ich TBBT sehr amüsant, und, obwohl es sogar von selben Produzent wie 2 1/2 Men ist, wesentlich witziger und geistreicher. Dabei bin ich eigentlich kein Fan von Mainstream-US-Sitcoms mit Live-Publikum und Laugh Track, kann weder mit 2 1/2 Men, noch mit How I met your Mother o.ä. was anfgen, sondern stehe eher auf die anspruchsvolleren US-Sitcoms wie The Office, Modern Family und Parks & Recreation, aber TBBT mag ich trotzdem. Viellicht kommst du ja auch noch auf den Geschmack.

  5. Marc
    10. Dezember 2012, 20:59 | #5

    Hm… Al Bundy? Homer Simpson? Bart? Gewinner? [2 Broke Girls? – absolut nicht mein Ding, aber hier geht es um die Theorie.] Und… erinnert sich noch jemand an Cheers? Der Postbote? Norm?Selbst ein Charlie Sheen in 2+1/2 ist ein Loser, der unter der Fuchtel seiner Mutter steht. (Im wahren Leben ist er das sowieso.) Und – um es mir mit allen zu verderben: BIG BANG ist tatsächlich nicht so schlecht, u. a. weil eine Figur wie Sheldon schon was Besonderes ist.

    PS: Mir ist klar, dass die Diskussion längst durch ist; bin halt beim Browsen drauf gestoßen.

  6. 10. Dezember 2012, 21:11 | #6

    Wie ich sage: in der Serie – Verlierer. Trotzdem habe ich als Zuschauer das Gefühl: Wenn ich auf Al Bundy träfe, auf Bart oder wen auch immer: die hätten immer die besseren Witze als ich, die wären mir in jeder Sekunde überlegen, weil sie einen Gag nach dem anderen raushauen können. Und insofern sind sie Gewinner – das sind englische Figuren eher selten. Wenn ich David Brent begegnen würde, wäre er die gleiche arme Wurst wie in der Serie.

  7. Marc
    12. Dezember 2012, 18:54 | #7

    Ja, das verstehe ich, obwohl mir (und das ist vermutlich der eigentliche Grund meiner Nörgelei) Stephen Frys Theorie zu rigide ist. Aber es wohl definitiv so, dass US-Komödien „one-liner-lastiger“ sind. Und apropos Gewinner; „Ein Fisch namens Wanda“, aus dem Gedächtnis zitiert. Kevin Kline (CIA-Mann Otto): „Ihr Engländer seid die geborenen Verlierer. Wir Amerikaner sind Gewinner.“ John Cleese (Archie Leish): „Gewinner? Wie Nord-Vietnam?“ (Wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt, hat kurz vor dieser Szene – auf dem Flughafen – Stephen Fry einen Cameo-Auftritt als Passagier.)

  1. 23. November 2012, 05:29 | #1