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„Skins“, die Vierte

So schmerzlich der Abschied des Haupt-Casts von „Skins“ (E4) nach der zweiten Staffel war, so gut tut der Serie genau dieses Prinzip: Nach je zwei Staffeln das Gros des Ensembles auszutauschen. Das ergibt nicht nur deswegen Sinn, weil mit dem Ende der Schulzeit für die Figuren eine unabwendbare Zäsur erreicht ist, sondern weil es den Autoren die Möglichkeit gibt, mit ihren Figuren anders umzugehen: Sie sind nicht auf Kontinuität angewiesen, die vorhersehbar machte, daß keine allzu einschneidenden Veränderungen eintreten dürfen.

Nach den ersten vier Folgen der (gerade erschienenen) vierten Staffel läßt sich schon sagen: Die Autoren nutzen diese Möglichkeiten abermals geschickt. Am Beginn der Season steht ein erschütternder Tod, dessen juristische und moralischen Folgen für mehrere Figuren dramatische Subplots bedeuten; der Drama-Anteil des ComedyDramas wird in der Folge (gegenüber der dritten Staffel) wieder höher, was der Serie sehr gut tut. Auch die Backstorys mancher Figuren überraschen, ohne unglaubhaft zu wirken, und lassen Charaktere ganz plötzlich in neuem Licht erscheinen — etwa wenn sich herausstellt, daß der größte Rüpel, dem working class praktisch auf die Stirn geschrieben steht, Sohn einer Künschtlerin mit aristokratisch anmutendem Landsitz und Rolls Royce vor der Tür ist. Ein Umstand, der auch gleich noch für nette Seitenhiebe gegen den britischen Kunstbetrieb im Allgemeinen und Damien Hirst im Besonderen genutzt wird (inklusive einer Parodie auf ein ganz konkretes Werk von Tracey Emin).

Wertung bis hierhin: Die beste vierte Staffel eines ComedyDramas ever; anderes hätte ich von dieser sensationellen Serie aber auch nicht erwartet.

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  1. jeun
    28. März 2010, 09:04 | #1

    ich persönlich bin ja mittlerweile in der mitte der 2. staffel angelangt und muss meine anfängliche helle bgeisterung ein bisschen revidieren. der dramaanteil der einzelnen folgen ist mir persönlich gegenüber der ersten staffel ein wenig zu hoch, mitunter gibt es ganze folgen fast ohne richtigen gag. (die stalkerfolge z.b.) aber ich jammere hier auf hohem niveau, das alles sind nur leichte abzüge in der b-note.
    danke für den tipp

  2. peter
    28. März 2010, 13:29 | #2

    naja. also die ersten zwei staffeln warn ein knaller, es war toll, wie in der zweiten staffel alles nen bisschen düsterer wurde und die charaktere zusehends erwachsen werden und verantwortung übernehmen mussten. und der übergang zur dritten staffel war auch nett, also effy in den mittelpunkt zu rücken, zumal die ja auch vorher eher geheimnisvoll gewesen war mit ihrem nicht sprechen. und dann fand ichs auch toll, das in der 2. generation nicht wieder die gleichen charaktere nur mit andern gesichtern auftauchten (auch wenn man jetz sagen könnte,freddy und effy sind wie tony und michelle, jj is son bisschen der nerdboy wie sid, naomi is eher schlau und vernünftig wie jal, also cook is mehr so der partytyp wie chris, thomas brauch man, um weiter die migrations/integrationsproblematik zu haben wie vorher mit anwar und jal, statt maxxies homosexualität gehts jetz um die von naomi und emily, ….)
    aaber
    grade die vierte staffel fand ich schon sehr enttäuschend. gerade dass cook, der sich ja wirklich wie der letzte chav verhält, ne reiche mutter haben soll, fand ich schon krass unglaubwürdig. wobei der natürlich in der 4. staffel sympathiepunkte sammeln durfte. nachdem ich ihn in der 3. staffel gehasst habe, war er hier auf einmal einer meiner lieblinge. aber ansonsten gabs in der staffel – bis auf die jj-folge – wenige lichtblicke, sondern vor allem langeweile. ohne dass ich das jetz so auf den punkt bringen könnte, aber irgendwie hat das alles nur genervt. da war nix witzig genug und die probleme ham mich auch nicth interessiert. alles irgendwie nich mehr so relevant.
    bei der ersten generation hatte ich noch das gefühl, dass das alles näher am zeitgeist war, gerade auch was den soundtrack betraf, dass die charaktere auch öfter auf konzerte gehen und da dann bands mit gepusht werden, da war ja auch grad dieses new-rave-ding und und underage-parties son medienhype. jedenfalls sind da die charaktere auf irgendwelche geheimen parties in irgendwelchen lagerhallen gegangen, während sie jetzt in dem langweiligen familienpub umme ecke abhängen.
    aber das hauptproblem warn echt die letzen beiden folgen. anscheinend bist du da noch nicht angekommen. aber die warn einfach nur der obermüll. ich war richtig aggro danach. weil einfach nichts aufgelöst wird. jemand ist tot, keinen interessierts, wer die neue generation sein soll, weiß man auch nicht, und warum man sich das angucken sollte erst recht nicht. neee.

    ich werd mir demnächst vielleicht einfach noch mal die ersten beiden staffeln angucken, um die eindrücke der 2. generation in meinem kopf zu überschreiben.
    aber ach, wahrscheinlich sitz ich in nem jahr doch wieder da und guck mir die 5. staffel an, weil das format ist ja toll. also ey, ich will hier niemanden davon abbringen, sich das selber anzugucken. nur man sollte die ansprüche an die 4. staffel son bisschen runterschrauben. und wer weiß. es kann ja nur wieder besser werden.

  3. 28. März 2010, 19:45 | #3

    Die dritte Staffel fand ich etwas besser. Es gab doch einige eher langweilige Folgen, und dass Effy letztendlich fast vollkommen durchdreht war zwar klar, hätte man jedoch vielleicht auch irgendwie anders zeigen können… Die Folge mit Cook fand ich nicht zu schlecht, klar verhält er sich wie ein chav aber man sieht finde ich in der Folge dass es halt doch zum größten Teil eine Farce ist.
    Naja ich freu mich trotzdem auf die nächste Staffel, aber wie nach jeder Staffel wird man die alten Charaktere erstmal vermissen.

    @admin: Finde deine Seite übrigens große Klasse, ich kenne keine vergleichbare deutsche Seite die genau meinen britischen TV-Serien-Geschmack trifft 🙂

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