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Ali G. back in da House

Die British Comedy Awards 2012 haben mich doch ein wenig überrascht: „Hunderby“ (Sky 1), die Period-Drama-Sitcom (falls man das so sagen kann) von und mit Julia Davis, hat in den Kategorien Beste Sitcom und Beste neue Comedy abgeräumt — und ich habe davon nur die erste Folge gesehen, weil ich weder auf die allzu finsteren Sachen von Julia Davis stehe (wie etwa „Nighty Night“) noch auf historische Serien (wenn man von „Downton Abbey“ absieht). Die Briten allerdings lieben diese Kostümschinken.

Trotzdem hätte ich „Hunderby“ jetzt nicht als Gewinner des Abends auf dem Zettel gehabt, schon weil es auf dem Bezahlkanal Sky 1 von keiner breiten Öffentlichkeit gesehen worden sein kann, und weil derzeit ja doch eher warme, familienkompatible Comedy die Oberhand hat. Dass „Moone Boy“ (Sky 1) als beste Sitcom nicht mal nominiert war, dafür aber die zweite Staffel des eher biederen „Rev.“ (BBC2), hat mich schon irritiert, dito dass „Hunderby“ gegen „Moone Boy“ und „Alan Partridge: Welcome To The Places in My Life“ als beste neue Comedyshow gewonnen hat.

„The Thick of It“ hat ebenfalls gewonnen: Peter Capaldi und Rebecca Front sind als Best Comedy Actor respektive Actress ausgezeichnet worden; das wiederum kann ich verstehen.

Dann aber wieder etliche mir rätselhafte Entscheidungen: Jack Whitehall als 2012 King of Comedy? Really? Whithall ist zwar sehr gut in „Fresh Meat“ (Channel 4) als snobistischer JP, aber sowohl seine eigene Show „Bad Education“ (BBC3) als auch sein Stand Up sind allenfalls medioker.

Auch „Cardinal Burns“ (E4), ausgezeichnet als Best Sketch Show, fand ich schwächer als die Konkurrenten in dieser Kategorie, „Very Important People“ (Channel 4) und „Horrible Histories“ (CBBC/BBC). Letztere hat in den vergangenen Jahren abgeräumt, womöglich wollte die Jury dieses Jahr nicht noch einmal alle regulären Sketch Shows demütigen, indem man eine Kinderserie gewinnen lässt.

Hier finden sich alle Gewinner des Jahres; und nachstehend ist die Dankesrede von Sacha Baron Cohen, nein: von Ali G., der stellvertretend für Baron Cohen den Outstanding Achievement Award entgegennimmt und dafür zum ersten Mal seit zehn Jahren wieder eine Bühne betritt. Zehn Jahre! Ich werde wohl alt. Ali G. dagegen nicht: seine Rede ist sehr, sehr lustig. Respect!

  1. 31. Dezember 2012, 13:06 | #1

    Weil Ali G. ihn nicht gemacht hat, reserviere ich jetzt schon mal den Gag: „Lenny Henry is dead. Rest in pieces.“

  2. Torsten
    5. Januar 2013, 13:26 | #2

    Warum passiert hier in letzter Zeit eigentlich nicht mehr viel? Urlaub oder gibt es derzeit einfach nichts neues?
    Da es hier offensichtlich noch nicht Thema war: Charlie Brooker hat mal wieder einen genialen Jahresrückblick gemacht: http://www.youtube.com/watch?v=DGKStgDaxxU

  3. 5. Januar 2013, 16:08 | #3

    Ja, ich habe das Blog ein bisschen vernachlässigt in letzter Zeit, das stimmt wohl. Erst wars die Weihnachtszeit, jetzt ist es Arbeit – und dazu kam aber auch, dass ich gar nichts Herausragendes oder allzu Interessantes gefunden habe in den letzten Wochen: Brooker und das „Downton Abbey“-Special z.B. fand ich okay, aber nicht überraschend und schon gar nicht neu.

    Das einzig Unerwartete war das „Outnumbered“-Special, das überraschend gut war, obwohl die Kinder nun schon fast er- und aus ihren ursprünglichen Rollen herausgewachsen sind. Nach der Weihnachtsfolge konnte ich mir sogar eine ganze neue Staffel „Outnumbered“ vorstellen. Aber andererseits habe ich auch schon so oft über diese Serie geschrieben, dass ich nicht schon wieder was dazu sagen wollte.

    Ich hoffe, ich komme in absehbarer Zeit mal wieder zu mehr Bloggerei! Zumal ja am Montag der vierte britcoms.de-Geburtstag ansteht.

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