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Archiv für Juli, 2009

Zombies FTW!!

Muß ich erst was über „Shaun of the Dead“, „Dead Set“, meine Vorliebe für die Melange von Comedy & Horror sowie Pegg/Frostsche Cameos in Romero-Filmen schreiben, um ein dünnes Alibi dafür zu haben, hier den „Zombieland“-Trailer zu zeigen? Nö, oder?
https://www.youtube.com/watch?v=M-cIjPOJdFM&hl=de&fs=1&

Top-Plakat auch!

UPDATE

Wie es der Zufall will, gibt’s sogar noch eine Rechtfertigung für diesen Eintrag: Nämlich daß offenbar auch im Vereinigten Königreich ein weiterer komischer Zombiefilm in der Mache ist, für den Noel „Mighty Boosh“ Fielding den König der Zombies geben wird: „I Spit On Your Rave“. Ich bin gespannt.

German humour in Great Britain

16. Juli 2009 1 Kommentar

Ja, es gibt ihn! Vertreten wird er durch Henning Wehn, einen hierzulande weitgehend unbekannten Comedian, der mich persönlich in seiner behäbigen und treudoofen Art an Martin „Maddin“ Schneider erinnert (den wiederum, Insiderwissen total, die Ehefrau von TITANIC’s own Eckhard Henscheid entdeckt hat, insofern er nämlich bei ihr im Unterricht, sie ist bzw. war Lehrerin, immer Faxen gemacht hat! Woraufhin sie bzw. Eckhard ihm den Tip gab, es mal mit Comedy zu probieren. Wo war ich? Ach ja: Bei Henning Wehn).

Wehn ist, bevor er mit eigenen Shows die Bühnen erobert hat und bei Channel mit „Henning Wehn’s Tourism Guide to (West) Germany“ landete, als Warm-Upper vor Comedy-Stand Ups anderer Comedians tätig gewesen, und war als solcher auch vor Stewart Lees letzter TV-Show „Stewart Lee’s Comedy Vehicle“ beschäftigt. Die BBC hat ein kleines Video davon in ihrem YouTube-Channel hochgeladen, Lee eine kurze Einleitung dafür gesprochen — und ich es jetzt hier verlinkt. Ton voll aufdrehen, das Video ist leider ein bißchen zu leise ausgesteuert.

In the thick of ward B4*

15. Juli 2009 2 Kommentare

Das könnte mein persönlicher Überraschungserfolg des Sommers werden: „Getting On“ (BBC4, mittwochs), das leider erstmal auf nur drei Teile angelegte ComedyDrama über den Alltag in der geriatrischen Abteilung eines Krankenhauses und das Leben zweier Krankenschwestern nebst ihrer Vorgesetzten. In blassen Farben und quasidokumentarischem Stil mit Ellipsen und Handkamera gefilmt, changiert „Getting On“ zwischen leisem Humor und Abgründen, die sich hin und wieder ganz unerwartet auftun, ähnlich wie sie es „The Thick of It“ auch tun — bestimmt kein Zufall, denn Regie führt hier erstmals Peter Capaldi, der in Armando Iannuccis brillanter Serie den schottische Spin Doctor gibt.

Schlüsselszene in der ersten Folge: Krankenschwester Wilde (Jo Brand) tätschelt einer Greisin abwesend die Hand, während sie gleichzeitig auf ihrem Handy eine eingehende SMS checkt. Die Kamera schwenkt auf das Nachttischchen, wo ein Geburtstagskuchen („Happy Birthday Lily 87“) steht, aber nach einem kurzen Blick auf Lily weiß man: Sie wird diesen Kuchen nicht mehr essen… Solche bitterkomischen Momente dominieren, und im weiteren Verlauf der ersten Episode wird noch diskutiert werden, ob man den Kuchen nebst anderem Naschkram zum Rest der weltlichen Hinterlassenschaften Lilys tun soll, die von ihrer ebenso betagten Schwester abgeholt werden, oder ob man sie selbst essen darf — mit dem Ausgang, daß Schwester Wilde später Lilys Schwester durch die offene Tür bemitleidet, während sie in sorgsam darauf achtet, daß diese das Stück Geburtstagskuchen in ihrer Hand nicht sehen kann.

Dabei ist Schwester Wilde durchaus nicht herzlos, sondern wie die anderen Krankenhausmitarbeiter auch ein bißchen überfordert, stoisch, aber guten Willens. Wenn die Vorschriften es vorsehen, daß Kotspuren auf Krankenhausstühlen erst in Formularen erfaßt werden, bevor man sie beseitigen darf („What type is it?“ — „‚I’d say type four: snake.“), dann wird das ebenso gemacht wie später die Anweisung von zweiter Seite befolgt wird, die gleichen Scheißspuren unverzüglich zu beseitigen.

Ebenso gleichmütig: Der Umgang mit Patienten, deren Sprache niemand im Krankenhaus verstehen kann:

Von dieser Serie hätte ich gerne mehr Folgen, please. Put it in my notes.

* Die bessere Überschrift hatte der Independent: Right in the sick of it.

ProllCom from Benidorm

14. Juli 2009 10 Kommentare

Wie ich gerade Spiegel online entnehme, sendet Timm ab heute abend die Britcom „Benidorm“ immer dienstags um 22.15 Uhr (bedeutet UT Original mit Untertiteln oder was?). Die Kritiken der britischen Presse waren nicht so schlecht, wie Spon es darstellt, aber für mich war „Benidorm“ einen Ticken zu lowbrow, trotz eines einwandfreien Cast inklusive Nicolas „Nathan Barley“ Burns, Johnny „Ideal“ Vegas und Steve „diesmal ohne groteske Verkleidung wie sonst immer in ‚The League of Gentlemen‘ oder ‚Psychoville'“ Pemberton. Geschrieben hat die ganze Serie Derren Litten von der „Catherine Tate Show“, mit der ich auch nie recht warm geworden bin. Trotzdem tut „Benidorm“ aber nicht direkt weh und bietet hie und da sogar echte Lacher.

What is (going on with) Pegg & Frost?

Gut, was „Paul“ ist, weiß ich: der nächste Kinofilm von und mit Simon Pegg und Nick Frost, den die beiden gerade in New Mexiko drehen und der von zwei britischen SciFi-Comic-Nerds handelt, die in der Area 51 auf einen Außerirdischen treffen und ihm zurück auf sein Schiff helfen — aber wie sehen die denn aus?! Furchtbar, furchtbar! Genaueres in „What is Paul?“, dem produktionsbegleitenden Blog, und in diesem kleinen YouTube-Clip aus eben diesem Blog.

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Drop the Flak

13. Juli 2009 1 Kommentar

Als ätzende Satire mit schwarzem Humor wurde „Taking the Flak“ (BBC 2, mittwochs und 22 Uhr) im Vorfeld beschrieben, das neue, teure Comedy-Drama rund um ein Nachrichtenteam der BBC, das in einem fiktionalen afrikanischen Staat seiner Arbeit als Krisenreporter nachgeht. Teuer sieht es auch aus: Vor Ort gedreht und hochkarätig besetzt (u.a. Doon Mackichan und Mackenzie Crook („The Office“)), machte die erste 60 Minuten lange Folge ordentlich was her.

Leider allerdings kaum Witze, die über stereotype Afrikaner mit lustigen Namen, Dauerdurchfall und andere naheliegende Scherze hinausging. Die Figuren rund um den vollkommen oberflächlichen Senior-Reporter, die immer gestreßte Produzentin, die eine Affäre mit dem abgebrühten Kameramann hat, und die dicke, traurige, einsame Radioreporterin sind allesamt flach und mit so wenig Menschlichem ausgestattet, daß man vom Drama dieses Comedy-Dramas kaum was merkt (außer daß die Drama-Abteilung der BBC vermutlich das Budget ordentlich aufgestockt hat).

Dabei taugte das Sujet eigentlich für mehr: „Drop the Dead Donkey“ hat das bewiesen; und die Macher von „Taking the Flak“ müßten auch mehr Stoff haben, schließlich ist Tira Shubart, Co-Creator, -Writer und -Producer, seit 20 Jahren Nachrichtenfrau und hat in über 40 Ländern gearbeitet (ein ausführliches Interview mit ihr gibt’s hier).

Vielleicht wird’s ja noch, in den nächsten Episoden. So lange aber sehe man sich bitte „Drop the Dead Donkey“ an, etwa diesen lustigen Ausschnitt: