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Artikel Tagged ‘The Thick Of It’

In the News

31. März 2010 14 Kommentare

Die BBC hat acht weitere Folgen „The Thick of It“ bestellt. Das hat Armando Iannucci via Twitter bekannt gemacht. Bleibt zu hoffen, daß Labour im Frühjahr wiedergewählt wird, sonst heißt es womöglich Abschied nehmen von Peter Capaldi als cholerischem Spin Doctor Malcolm Tucker — auch wenn in der Serie selbst nie explizit gemacht worden ist, daß es sich bei den porträtierten Politversagern um Mitglieder von Labour handelt.

UPDATE

Offenbar gibt es in den USA Pläne für ein amerikanisches Remake von „The Thick of It“. Das berichtet Suchsmallportions. Die Show hat auch in den USA nach der Oscarnominierung für „In the Loop“ einige Aufmerksamkeit bekommen und wird schon als britisches Pendant zu „West Wing“ gehandelt. Ins Fernsehen kommen wird eine US-Version aber frühestens im Herbst des Jahres.

Oscarnominierungen für Iannucci & Park

3. Februar 2010 10 Kommentare

Keine besondere Spannung empfinde ich dieses Jahr vor den Oscars: Zu sehr dominiert „Avatar“, das Quatschepos um blaue Indianer und leuchtenden Urwald im Xbox-Style. (Mein Vermieter: „Nach fünf Minuten habe ich gedacht: Ausrotten! Alle ausrotten! Her mit den pockenverseuchten Pferdedecken!“)

Allerdings sind zwei britische Comedys nominiert, nämlich Nick Parks letzter „Wallace And Gromit“-Kurzfilm „A Matter Of Loaf And Death“ in der Kategorie Short Film (Animated) sowie Armando Iannuccis „In The Loop“, ein Spinoff von „The Thick of It“, in der Kategorie Writing (Adapted Screenplay). Von beider Konkurrenten habe ich lediglich „District 9“ gesehen, so daß ich kaum beurteilen kann, ob Wallace & Gromit und/oder „In The Loop“ eine Chance haben.

„In The Loop“ ist die Geschichte eines britischen Ministers, der durch eine mehrdeutige Bemerkung zu einem bevorstehenden Krieg im Mittleren Osten in diplomatische Verwicklungen gerät und zum Spielball internationaler Politik wird; sehenswert ist neben Peter Capaldis Malcolm Tucker, der wie in der Serie auch als cholerischer Spin Doctor des britischen Premiers brilliert, vor allem James Gandolfini als US-Militär. An ihrer Seite spielen u.a. Steve Coogan und David „Sledge Hammer“ Rasche, geschrieben haben den Film Jesse Armstrong („Peep Show“), Simon Blackwell, Armando Iannucci und Tony Roche.

Comedy.co.uk-Awards 2009: Die Ergebnisse

25. Januar 2010 Keine Kommentare

Die Leser von Comedy.co.uk haben entschieden: Beste Sitcom 2009 war „The Thick of It“. Alle weiteren Preisträger, unter denen bei Comedy.co.uk auch immer die schlechtesten ihrer Kategorie aufgeführt sind, finden sich hier; die aufgeschlüsselten Auswertungen lassen allerdings noch auf sich warten.

Außerdem: Die 120 besten TV-Shows der Nullerjahre, gewählt von den Lesern von Dan’s Media Digest.

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Weihnachtsbilanz 2009

28. Dezember 2009 2 Kommentare

Gesehen:

  • „Benidorm“ (2007 — 09, ITV1)
    Die zweite Staffel ist tatsächlich schon um einiges lustiger als die erste; das Special geht ebenfalls klar, obwohl es einer Filmparodie bei weitem zu viel Raum gibt. Die dritte Staffel schafft etwas erstaunliches: Sie macht die Sitcom zum Comedy-Drama, verlängert jede Folge auf 45 Minuten, gibt den Figuren mehr Tiefe und mehr Handlung, schießt aber gleichzeitig in jeder Folge ca. zweimal mit irgendwelchen aberwitzigen Gag-Gimmicks über’s Ziel hinaus — und kriegt doch noch die Kurve. In der letzten Folge war einer der lustigsten Gags, die ich dieses Jahr gesehen habe. Wer auch immer mir hier in den Kommentaren empfohlen hat, nach der ersten Staffel dranzubleiben: Herzlichen Dank.
  • „The Armstrong And Miller Show“ (2007 — 09, BBC1)
    Moderne Sketch-Comedy mit einem double act, der überrascht, weil Alexander Armstrong und Ben Miller sich in ihrem trockenen Understatement sehr ähnlich sind. Dementsprechend gibt es keine klassische Rollenverteilung zwischen straight man und funny man, stattdessen setzen die beiden auf ihre schauspielerischen Talente. Wiederkehrende Figuren sind u.a. zwei Royal Air Force-Piloten während des Zweiten Weltkriegs, die sich im respektlosen Slang heutiger Teenager unterhalten, Steinzeitmenschen, die zum ersten mal modernen Themen wie Smalltalk, Kunst oder Vorstellungsgespräche begegnen, und der geschiedene Vater, der seinem Sohn (Tyger Drew-Honey, „Outnumbered“) in fürsorglichen Tonfall brutal ehrliche Antworten auf unschuldige Fragen wie „warum habt ihr euch scheiden lassen?“ gibt: „Um ehrlich zu sein: daran bist du schuld, mein Sohn…“

  • „Christmas at the Riviera“ (1997, ITV)
    Ein Weihnachtsfilm von den Autoren von „Worst Week of My Life“ Mark Bussell und Justin Sbresni mit prominentem Cast (Alexander Armstrong, Rasmus Hardiker, Katherine Parkinson, Reece Shearsmith, Geoffrey Whitehead), aber ohne den letzten zündenden Funken, der die Geschichte um den tolpatschigen zweiten Hotelmanager (Shearsmith) und die Katastrophen, die sich in seinem Hotel (dem „Riviera“) anbahnen, zum Brennen gebracht hätte. Trotzdem solide Unterhaltung.
  • „The Thick of It“ (2005 — 09, BBC4/BBC2)
    Es ist beinahe ein Wunder, wie Armando Iannucci und seine Leute es geschafft haben, diese Serie ohne ihren Hauptdarsteller nicht nur am Leben zu erhalten, sondern auf gleichem, wenn nicht noch höherem Niveau fortzuführen. Aber Rebecca Front („Alan Partridge“, „Nighty Night“) ist ein adäquater Ersatz für Chris Langham, und Peter Capaldi als cholerischer Spin Doctor, der die Minister der britischen Regierung als Schießhund des Premiers auf Trab hält, ist ohnehin das eigentliche Rückgrat dieser aktualisierten Version von „Yes, Minister“.
  • „Beautiful People“ (2008 — 09, BBC2)
    Erst zwei Folgen dieser ziemlich schwulen Sitcom um zwei Teenager in Reading, die ihre Idee von „Camp“ gegen alle Welt, aber mit Rückhalt ihrer Eltern durchsetzen, habe ich besichtigt — werde mich aber nach der ersten Staffel noch einmal dazu auslassen.
  • „Charlie Brooker’s Screenwipe — Review of the year 2009“
    war so gut wie Charlie Brooker immer ist, und

nicht gesehen

habe ich bislang das „Outnumbered“-oder überhaupt irgendein Weihnachtsspecial. Kommt aber noch.

Chris Morris‘ Dschihad-Satire auf dem Sundance Filmfestival?

4. Dezember 2009 2 Kommentare

Lange nichts gehört von Chris Morris: Dieses Jahr ist immerhin als Script Editor in „Stewart Lee’s Comedy Vehicle“ aufgetaucht — ansonsten war in den letzten Jahren kaum etwas von dem Mann zu sehen, dessen Pädophilie-Episode in „Brass Eye“ 2001 für einen der größten britischen Medienskandale aller Zeiten gesorgt hatte. Nun berichtet die BBC, Chris Morris‘ erster Spielfilm „Four Lions“ sei auf der Shortlist für Sundance, wo er möglicherweise für ein bißchen Furore sorgen wird, schließlich ist Morris‘ Satire auf englische Dschihadisten kontrovers genug, daß BBC und Channel 4 sie zu fördern schon mal abgelehnt haben — auch wenn das möglicherweise nicht so sehr viel bedeutet.

Mitgeschrieben an „Four Lions“ haben Sam Bain und Jesse Armstrong, die Autoren hinter „Peep Show“ und Mitarbeiter an „The Thick of It“, und angeblich hat Morris drei Jahre Recherche für diesen Film hinter sich, in denen er mit Terrorismusexperten, der Polizei, Geheimdienstlern, Imamen und hunderten (!) einfachen Moslems gesprochen haben soll. Morris beschreibt den Film als Farce, die den „Dad’s Army“-Aspekt des Dschihads beleuchten soll; „Dad’s Army“ war eine eher gemütliche 60er/70er-Jahre-Sitcom über eine Art Senioren-Armee, die im Zweiten Weltkrieg an der Heimatfront „gekämpft“ hat. Eine Mitarbeiterin von Warp, die Morris‘ Film produziert haben, vergleicht diesen mit „Spinal Tap“ und „Dr. Seltsam“:

As Spinal Tap understood heavy metal and Dr Strangelove the Cold War, Four Lions understands modern British jihadis.

„Spinal Tap“? „Dr Strangelove“? Dschihad-Satire? Das wil ich sehen!

In the News (7)

17. Oktober 2009 3 Kommentare

Monty Pythons überlebende Mitglieder (plus ein cardboard cut-out von Graham Chapman) haben sich wiedervereinigt: in New York, um einen Spezial-Bafta entgegenzunehmen. Die London Times berichtet von der Feier, ebenso der Guardian, der auch noch einen Clip hat, auf dem Eric Idle wie ein Gebrauchtwagenhändler aussieht. In der Times wiederum darf „Top Gear“-Petrolhead Jeremy Clarkson in seiner Kolumne berichten, wie sein Vater ihn mit neun aus dem Bett geholt hat, um ihm Monty Python zu zeigen, und entpuppt sich als inoffizielles Mitglied der „Dead Parrots“ (dem Pub Quiz-Team aus „The Office“).

Ricky Gervais darf, apropos „The Office“, den Fragebogen im Guardian ausfüllen („The most significant event of the decade? The war on terror. Or writing an episode of The Simpsons. It’s hard to choose, isn’t it?“).

Peter Capaldi, der ewig fluchende Spin Doctor Malcolm Tucker in Armando Iannuccis genialem Film „In the Loop“ und der vorangegangenen Serie „The Thick of It“, darf sich zur kommenden Staffel eben dieser Serie im Guardian äußern (gibts eigentlich auch andere Zeitungen auf dieser komischen Insel?).

Curb Your Enthusiasm gewidmet ist schließlich eine Eloge in der Times, die sich mit den speziell jüdischen Aspekten der Serie befaßt, und

ich gehe jetzt wieder ins Bett, Herrschaften, das Buchmessenfest gestern war sagenhaft, und dementsprechend aufgequollen fühlt sich mein Kopf jetzt auch an innendrin, aber das ist angesichts der sensationellen Feier nur angemessen und nicht weiter schlimm. Nur meine goldene Uhr, die ich zum Abschluß meiner beinah zehn Dienstjahre bei TITANIC gestern abend ja wohl bekommen haben muß, kann ich irgendwie nirgends finden. Dafür hat Gärtner jetzt vermutlich zwei. Sei’s, wie es sei. Gute Nacht!